Um beim Teetrinken einen noch besseren Geschmack zu erhalten, wenden viele Teetrinker bestimmte Rituale und Weisheiten an. Manche davon funktionieren, viele dagegen sorgen für das Gegenteil von gutem Geschmack. Wir zeigen fünf grobe Fehler bei der Teezubereitung, die fast jeder macht.
Fehler 1: Tee zu lange ziehen lassen
Tee länger ziehen zu lassen als nötig, bedeutet nicht unbedingt mehr und besseren Geschmack zu erhalten. Bei vielen Teesorten, vor allem Grüne Tees und Schwarze Tees sind innerhalb kurzer Zeit die Aromen, um die es geht, bereits ins Wasser übergegangen. Wer jetzt den Tee noch länger im heißen Wasser liegen lässt, bekommt einen viel zu starken, bitteren und manchmal ungenießbaren Tee.
Fehler 2: Den Teebeutel ausdrücken
In der Hoffnung auf besseren Geschmack hat sich bei vielen Teebeutel-Trinkern eine absolute Unsitte eingebürgert: Nach der Ziehzeit wird der Teebeutel um den Löffel gewickelt und mit dem Bändchen bis auf den letzten Tropfen ausgepresst… Bitte nicht! Anstatt mehr und besseren Geschmack zu erhalten, fügt dieses Ritual dem Tee eher eine unangenehme Note hinzu. Denn: Beim Teeaufguss geht es nicht darum alle Inhaltsstoffe aus dem Blatt zu lösen, sondern die Richtigen. Das gelingt am besten mit losen Tees, die sich frei im Wasser entfalten können – nicht durch eingezwängte Teebeutel-Tees, die am Ende auch noch mit Gewalt bearbeitet werden.
Fehler 3: Tee nur einmal aufgießen
Geprägt durch günstige Teebeutel-Tees haben die meisten gelernt: Teebeutel ins Wasser hängen, ziehen lassen, Teebeutel wegwerfen, fertig. Was für Teebeutel in den meisten Fällen auch stimmt, ist ein No-Go für hochwertige lose Blatt-Tees. Sie sollten unbedingt mehrfach aufgegossen werden, denn in Ihnen steckt so viel Kraft, dass sie locker für 3-4 Aufgüsse ausreicht. Besonders erlesene Tees können teils bis zu zehn Mal und mehr aufgegossen werden und immer wieder gibt es neue, spektakuläre Aromen zu entdecken.
Fehler 4: Kochendes Wasser für alle Teesorten verwenden
Tee-Hersteller raten häufig pauschal dazu, Tee nur mit sprudelnd kochendem Wasser aufzugießen. Das hat vor allem hygienische Gründe und ist bei Kräutertees auch absolut berechtigt. Im Gegensatz zu den echten Teesorten aus den Blättern und Knospen der Teepflanze „camellia sinensis“ werden Teekräuter nämlich fast immer nur getrocknet. Kochendes Wasser tötet vorhandene Bakterien und Mikroorganismen ab und sorgt für ein sicheres Getränk. Dagegen werden echte Tees während der Herstellung erhitzt, zum Beispiel geröstet oder gedämpft. Die Gefahr einer mikrobiologischen Belastung ist daher bereits reduziert. Vor allem japanische Grüntees reagieren auf zu heißes Wasser verbittert und sollten nie mit kochendem Wasser aufgegossen werde. Bei echten Tees daher immer auf die empfohlenen Wassertemperaturen für Teesorten achten.
Fehler 5: Leitungswasser für die Tee-Zubereitung verwenden
In den meisten Regionen Deutschlands kommt sehr hartes, kalkhaltiges Wasser aus der Leitung. Bei der Teezubereitung kann sich dies durch einen weißen Film auf der Teeoberfläche zeigen. Das ist erstmal völlig unbedenklich und höchstens ein ästhetischer Makel. Allerdings verändert hartes Wasser auch den Geschmack des Getränks. Man spürt dies an einem Kratzen oder pelzigen Gefühl im Hals. Vor allem feine Grüntees benötigen weiches Wasser, um ihre Exzellenz zu schmecken. Auch bei blumigen schwarzen Darjeeling Tees aus Indien sollte unbedingt weiches Wasser zur Tee-Zubereitung verwendet werden. Alternativen zum harten Leitungswasser sind daher stille Mineralwasser mit geringem Mineraliengehalt.