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Oolong Tee - eine ganz besondere Teesorte
Was ist Oolong Tee?
Oolong ist ein traditioneller halboxidierter Tee aus China und eine der faszinierendsten und vielseitigsten Teesorten. Die Herstellung ist sehr komplex und erfordert viel Erfahrung und Feingefühl des Teemeisters. Je nach Oxidatationsgrad des Oolongs, der zwischen ca. zehn Prozent und 70 Prozent liegen kann, unterscheidet man zwischen leicht oxidierten und stark oxidierten Oolongs. Nach der Form des Blattes werden Blatt-Form und Kugel-Form unterschieden. Der Ursprung des Oolong Tees liegt in der Provinz Fujian in China.Ursprung von Oolong-Tee
Mit der Kenntnis über Oxidationsprozesse entwickelten Mitte des 16. Jahrhunderts chinesische Mönche eine neue Teesorte: den Oolong. Den Ursprung nahm diese neue Sorte im Wuyi Gebirge und in Anxi (Fujian). Hier wurde die Herstellung bis ins 17. Jahrhundert perfektioniert.
Aus diesen Gebieten verbreitete sich der Oolong Tee über ganz China. Ende des 17. Jahrhunderts brachten chinesische Emigranten aus Wuyi und Anxi die für die Oolong Herstellung kultivierten Pflanzen und das besondere Herstellungsverfahren nach Taiwan. Bis heute ist daher auch Taiwan berühmt für seine großartigen Oolong-Tees.
Erfahre hier weitere Hintergründe zur Geschichte des Oolong Tee.
Oolong ist in der Teefamilie zwischen Grüntee und Schwarztee einzuordnen. Der Variantenreichtum von Oolong Tee ist enorm. Im Gegensatz zu den Schwarztees sind die Teeblätter nur zum Teil oxidiert. Beträgt der Oxidationsgrad zehn bis 45 Prozent, spricht man von einem grünen Oolong, dessen Geschmack und Aroma ähnlich dem des Grünen Tees ist (z.B. Anxi Tie Guan Yin). Bei Oxidationsgraden von bis zu 70 Prozent, spricht man von einem dunklen Oolong Tee. Im Geschmack sind dunkle Oolongs sehr nah am Schwarzen Tee (z.B. Phoenix Oolong).
Den Geschmack grüner Oolong Tees kann man als delikat, mit vielen blumigen Nuancen, beschreiben Dunkle Oolongs bieten dagegen in der Regel mehr Komplexität: von Edelholz bis reifen Früchten und dezenter Süße. Doch auch ein grüner Oolong, wie z.B. der Dong Ding Bio bietet aufgrund der besonderen Teepflanze und der sorgfältigen Verarbeitung eine hohe Komplexität.
Grundsätzlich besitzt keine andere Teesorte einen solchen Reichtum an Geschmacks-Nuancen und Aromen wie Oolong Tee.
Entdecke die Vielfalt grandioser Oolongs
Anbau und Herstellung von Oolong-Tee
Teepflanzen
Für die Oolong Herstellung wird eine besondere Varietät der Camelia Sinensis verwendet. Die Teepflanzen haben größere Blätter. Es gibt etwa 20 verschiedene Kultivare der Oolong Pflanze.
Wichtige Anbaugebiete
Fujian, Wuyi, Anxi, Chao Zhou und andere Gebiete in Süd-West China. Aus Li Shan, Wenshan, Alishan, Dong Ding in Taiwan kommen einige der besten Oolongs.
Ernte und Pflückung von Oolong
Für Oolong Tee werden im Gegensatz zu anderen Teesorten reifere Teeblätter gepflückt. Auch das vierte Blatt wird oft für Oolong Tee geerntet. Die besten Qualitäten entstehen im Frühling und im späten Herbst.
Verarbeitung
Für den Oolong-Tee müssen die Teeblätter zunächst nach dem Pflücken in der Sonne leicht welken. Danach werden sie in einem Raum zum Ruhen gelagert. Anschließend findet die Oxidation statt. Die Blätter werden immer wieder leicht gerieben, geschüttelt, oder in Trommeln gedreht, sodass der austretende Saft mit dem Sauerstoff der Luft reagiert, jedoch nicht so lange wie beim Schwarzen Tee. Um die weitere Oxidation zu stoppen, werden die Teeblätter erhitzt, sobald der gewünschte Grad erreicht ist.
Gerösteter Oolong
Noch vor 30-40 Jahren standen den meisten Teebauern noch keine technischen Hilfsmittel wie Klimageräte zur Verfügung, um den Oolong zu produzieren. Die Qualität eines Oolongs war von Regen und Wolken, von der Hitze und Feuchtigkeit sowie den Fähigkeiten des Teebauern abhängig. Viele gerollte Oolong Tees wie Tie Guan Yin, Ali Shan oder Dong Ding wurden geröstet, um den Tee haltbar zu machen. Der klassische Tie Guan Yin zum Beispiel war dunkel im Aufguss mit sehr intensiven fruchtigen Nuancen.
Gelagerter Oolong
Oolong Tee kann über Jahre gelagert werden. Die richtige Lagerung verändert das Aroma des Tees, macht ihn geschmacklich komplexer und geschmeidiger. Um den Tee nach langer Lagerung aufzuwecken, wird der Oolong ebenfalls geröstet.
Oolong-Tee Zubereitung
Die traditionelle Zubereitung von Oolong Tee nach der Gong Fu Cha Methode benötigt einen Gaiwan oder ein kleines Teekännchen (ca. 150-200 ml) mit 100 °C heißem Wasser:
- Gieße kochend heißes Wasser in den Gaiwan oder das Teekännchen und in die Servierkanne, um diese vorzuwärmen.
- Nach ein paar Sekunden das Wasser abgießen und die nötige Menge der Oolong-Teeblätter in den Gaiwan oder das Kännchen geben. Der Boden soll dabei mit den Teeblättern vollständig bedeckt werden. Dann die Oolong Teeblätter aufgießen.
- Nach wenigen Sekunden das Wasser erneut abgießen und kurz den Duft der Teeblätter einatmen und genießen.
- Gieße nun die Blätter erneut mit kochend heißem Wasser auf. Die Ziehzeiten unterscheiden sich hier abhängig von der Teesorte. Die ersten zwei Aufgüsse dauern ca. 20 bis 60 Sekunden. Weitere Aufgüsse können bis zu 3 Minuten dauern.
- Den Tee in das Servierkännchen gießen, um das weitere Ziehen des Oolong-Tees zu verhindern.
- Gieße nun den Oolong Tee aus dem Servierkännchen zum Trinken in die Teetasse.
- Du kannst den Aufguss solange wiederholen, bis die Teeblätter keinen Geschmack mehr abgeben. Jeder Aufguss überrascht mit neuen Geschmackseindrücken. Nimm Dir entsprechend Zeit zum Genießen.
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