Viele Jahrzehnte war Hanf aufgrund der psychoaktiven Wirkung eine mehr oder weniger geächtete Pflanze. Erst seit 1996 ist der Anbau des sogenannten Nutzhanfs oder Speisehanfs in Deutschland unter strengen Auflagen wieder erlaubt. Die aus diesem legalisierten Anbau gewonnenen Hanfprodukte enthalten keine oder nur sehr geringe Mengen des für die psychoaktive Wirkung verantwortlichen THC. Im Zuge des Trends zur gesundheitsbewussteren Ernährung ist auch die Hanfpflanze zur legalen Nutzung in Lebensmitteln und zum Verzehr zunehmend beliebter. Die Hanfpflanze (Cannabis) gilt aufgrund seiner legalen Inhaltsstoffe als Superfood. Warum Hanf gerade als Lebensmittel eine sehr wertvolle Pflanze ist, erfährst Du hier.
Hanf zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt. Die nährstoffreichen Cannabis Samen dienten im alten China bereits um 10.000 v. Chr. als wichtiges Nahrungsmittel. Aus den stabilen Fasern des Hanfs wurden Textilien, Tücher und Seile gefertigt, die Erzeugnisse der Hanfpflanze konnten ebenfalls als Arzneimittel eingesetzt werden. Nicht zuletzt kannten bereits viele Kulturen in vorchristlicher Zeit die berauschende Wirkung und nutzten sie bei rituellen Zeremonien.
Der Ursprung des Hanfs liegt in Asien. Von hier aus verbreitete sich die Pflanze über die Jahrtausende in der ganzen Welt. Heutzutage wird Nutz- oder Speisehanf weltweit in gemäßigten bis tropischen Klimazonen angebaut. Speisehanf ist aufgrund der wertvollen Inhaltsstoffe besonders im Lebensmittelbereich eine interessante Zutat. Aktuell bieten vor allem Reformhäuser verschiedene legale Produkte aus den Bestandteilen der Nutzhanfpflanze an. Beliebte Produkte sind beispielsweise Hanfsamen, das Öl der Hanfpflanze, das aus den Samen gewonnen wird oder auch Hanfblätter. Hier sind besonders die enthaltenen Cannabinoide und der Anteil von CBD für Verbraucher von Interesse.
Die Bestandteile der Hanfpflanze
Die Samen der Hanfpflanze
Hanfsamen enthalten viel Eiweiß und Proteine, alle essenziellen Aminosäuren, sowie die essenziellen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega-6 und Omega-3 im als optimal geltenden Verhältnis von eins zu drei. Hanfsamen sind roh, geröstet, ungeschält oder geschält erhältlich und reich an den Vitaminen E, B1, B2 und B6. Im Geschmack sind sie herb-würzig und eignen sich durch den besonderen Geschmack (auch zermahlen zu Hanfsamen Mehl) sehr gut zum Backen von Brot, Gebäck oder Kuchen. Auch in Suppen oder Soßen bringen Hanfsamen einen neuen Geschmackseindruck auf den Teller.
Das Öl der Hanfpflanze
Hanföl gilt als eines der besten Speiseöle. Da es aus den Hanfsamen gewonnen wird, liegt auch beim Hanföl das Verhältnis der wertvollen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im optimalen Mengenverhältnis vor. Speiseöl aus Hanf hat einen nussigen Geschmack und ist besonders bei der Zubereitung von Salaten und Salatdressings eine willkommene Zutat.
Das Blatt der Hanfpflanze
Hanfblätter besitzen einen außergewöhnlich hohen Kalzium-, Eisen- und Magnesium-Gehalt, was das Hanfblatt zu einem sehr guten natürlichen Nahrungsergänzungsmittel macht. Hanfblätter sind im legalen Handel meist lose, als Grob- und Feinschnitt und vollständig zermahlen als Hanfblattpulver erhältlich. Die losen Hanfblätter können zur Zubereitung von Hanftee genutzt werden. Hanfblattpulver eignet sich sehr gut zur Beimischung in frisch gepresste Säfte oder Smoothies.
Hanftee – Zubereitung und Wirkung
Sehr beliebt sind Hanfblätter auch bei der Zubereitung von Tee oder als Zutat von im Handel erhältlichen Teemischungen. Der Aufguss einer guten Tasse hanfhaltigen Tees funktioniert dabei genauso, wie bei anderen Kräutertees, indem aufgekochtes Wasser über die losen Hanfblätter gegossen wird. Die Ziehzeit beträgt je nach Art und Form der Hanfblätter zwischen vier und fünf Minuten. Dabei löst das heiße Wasser die kostbaren Bestandteile des Hanfs aus den Hanfblättern und es entsteht ein sehr natürlich und würzig schmeckender Tee, der im Geruch an Kräuter und Stroh erinnert.
Hanftee aus Nutzhanf oder Speisehanf hat wie zuvor bereits beschrieben keine berauschende Wirkung, da die legal erhältlichen Hanfblätter in Deutschland einen THC-Gehalt von höchsten 0,2 Prozent haben dürfen. Eine berauschende Wirkung des Nutzhanfs im Bereich der Ernährung wäre auch gar nicht wünschenswert. Als Superfood eingesetzt ist Hanf ein natürliches, pflanzliches Lebensmittel, das in vielfältiger Weise eine Rolle in der täglichen Ernährung spielen kann.
Fazit
Die Bestandteile der Hanfpflanze waren in der menschlichen Gesichte seit vielen Jahrtausenden eine wichtige Nahrungsquelle. Seit einigen Jahren erlebt Hanf als Superfood sein Comeback und ist heute wieder in mehr und mehr Lebensmittel als wertvolle Zutat anzutreffen.
- Legaler Speisehanf besitzt keine psychoaktive Wirkung und kann legal in der Lebensmittelproduktion eingesetzt werden.
- Hanfsamen enthalten viele Eiweiße, Proteine, Aminosäuren und die ungesättigten Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren.
- Hanföl bringt mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen und einem nussigen Geschmack neuen Schwung in die Küche.
- Aus Hanfblättern (zertifizierter Speisehanf) lässt sich ein wohlschmeckender Hanftee herstellen, der ohne berauschende Wirkung genusvolle Momente der Ruhe schenkt.