Thymian - Unverzichtbarer Alleskönner unter den Kräutern

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2021-04-16 11:42:00 / Tee-Wissen
Thymian - Unverzichtbarer Alleskönner unter den Kräutern - Thymian - Gewürz, Heilpflanze, Thymian Tee - Geschichte, Verwendung und Eigenschaften

Thymian und Thymianblüte mit BieneThymian ist eines der vielseitigen Kräuter und wird bereits seit Jahrtausenden von der Menschheit genutzt. Zunächst wurden vor allem seine heilsamen und antibakteriellen Eigenschaften geschätzt. Heute ist es vor allem ein unverzichtbares Gewürz in der Küche und als Tee aufgegossen ein wunderbares Getränk.

Es gibt wohl kaum ein Gewürz, das man so sehr mit dem Mittelmeer, Urlaub und Genuss verbindet, wie Thymian. Und oft wissen wir gar nicht, dass es so ist. Wir schlendern über die mediterranen Strandpromenaden, umgeben von Restaurants. Der intensive Duft und das Aroma gegrillter Speisen liegt in der Luft – und dann ist da diese besondere Note, die wir so nur im Urlaub wahrnehmen. Es ist der Thymian.

Seit Jahrtausenden nutzen Menschen das Kraut. Dabei ging es nicht immer nur um lukullisches Vergnügen. Im alten Ägypen ging es eher um Leben und Tod. Die alten Ägypter verwendeten die Blätter des Thymians zur Einbalsamierung von Leichen. Sie erkannten früh die antibakterielle und desinfizierende Wirkung der robusten Pflanze und der enthaltenen ätherischen Öle.

Verantwortlich für diese Wirkung sind die Inhaltsstoffe Thymol und Carvacrol. Hinzu kommen ätherische Öle, Flavonoide und Saponine. Die Schutzstoffe dienen der Pflanze, sich selbst vor Fressfeinden zu schützen. 

Woher kommt die Bezeichnung Thymian?

Aus dem antiken Griechenland stammt der Name des Thymians. Dabei ist die genaue Wortherkunft nicht vollständig geklärt. „thymos“ bedeutet Lebenskraft und steht für Mut und Stärke. Vor der Schlacht banden sich die Spartaner Thymiankränze um die Stirn. Die Blätter und Blüten sollten den Kriegern Energie und Tapferkeit spenden. Daneben gibt es den Begriff „thysia“, der zunächst für „Rauch erzeugen“, später ein Speiseopfer für die Götter bezeichnete.

Im Rahmen dieser großen Opferfeste wurde vielleicht auch schon Thymian genutzt, denn das griechische bzw. lateinische Wort „thymiama“ bedeutet „Weihrauch“ oder „Räucherwerk“. Es ist zudem überliefert, dass das Verbrennen von Thymian die Götter ebenfalls milde stimmen würde, wenn der teure, importierte echte Weihrauch bereits geopfert war. Das Schlachtopfer mit anschließender Opfermahlzeit mit Thymian zu verbinden, sorgte auf diese Weise nicht nur bei den Göttern für Wohlgefallen.

Etwas später nutzten auch die Römer den Thymian als Mittel gegen Kopfschmerzen und als Badezusatz. So war bei römischen Soldaten vor dem Kampf ein kräftigendes Thymianbad üblich. Auch wurde Thymian häufig mit dem eingelagerten Getreide vermischt, um es vor Ungeziefer zu schützen.

Thymian als Heilkraut

Als „herba thymiana“ fand das mediterrane Kraut im Mittelalter seinen Weg zu uns. Benediktinermönche kultivierten Thymian in ihren Klostergärten und nutzten ihn als Gewürz- und Heilpflanze. Für Hildegard von Bingen war Thymian ein hervorragendes Mittel gegen Keuchhusten, Husten, Atemnot und Asthma.

„Die nächste Grippe kommt bestimmt, doch nicht zu dem, der Thymian nimmt.“

Alte Volksweise

Wieso Thymian bei Atemwegsbeschwerden positive Eigenschaften zugesprochen werden, konnten Laborversuche klären. Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Thymian die Bewegung der sogenannten Flimmerhärchen anregt und Verkrampfungen der Bronchien lösen kann. Es wird vermutet, dass auf diese Weise die Atemwege sich schneller von unerwünschten Stoffen befreien. Gleichwohl mangelt es, trotz der jahrhundertealten Tradition, an echten wissenschaftlichen Belegen, die Thymian eine heilende Wirkung zuschreiben. Vielmehr basieren die Empfehlungen auf nicht-ärztlichen Erfahrungen und Überlieferungen der Volksmedizin.

Küchenzutat: Thymian nutzen zum Kochen

Unabhängig davon - und damit landen wir wieder am Anfang dieses Artikels – ist Thymian mit seinen aromatischen ätherischen Ölen vor allem ein wichtiges Gewürz der mediterranen Küche. Es passt besonders gut zu Lamm, Geflügel, Rind und Fisch. Aber auch vegetarischen Gerichten mit viel Gemüse verleiht Thymian erst richtig Pepp. Kartoffeln, Tomaten, Auberginen und Zucchini vertragen besonders gut eine Prise des aromatischen Krauts. Der würzig-frische Geschmack, seine begleitende blumige Süße und die angenehm herbe Note schenken vielen Gerichten erst ihren wahren Charakter. Unschlagbar ist auch die Kombination mit Rosmarin und Salbei.

Guter Thymian ist intensiv und kräftig. Die getrockneten Triebe sind häufig sogar noch aromatischer, als frisch gepflückter Thymian. Bei der Dosierung sollte man es daher nicht übertreiben. Im Gegensatz zu vielen anderen Gewürzen darf Thymian auch gerne von Anfang an mitkochen. Die Speisen werden auf diese Weise besonders schmackhaft. Für Kräuter wie Basilikum oder Oregano ist es dagegen eher empfehlenswert, sie erst gegen Ende hinzuzufügen. Sie können sonst recht bitter werden.

Vergiss nicht den Thymiantee

Thymiantee aus getrockneten wilden ThymianrispenZu guter Letzt werfen wir einen Blick auf den Thymiantee.

In seiner Rolle als unverzichtbares Küchenkraut vergessen wir häufig seine Einsatzmöglichkeit als wohlschmeckenden Kräutertee. Dabei geht es gar um den Erkältungstee Thymian. Für uns ist Thymiantee ein unglaublich angenehmes Alltagsgetränk, den man zu jeder Tageszeit genießen kann. Mit etwas Honig gesüßt schmeckt er besonders gut.

Er ist kräftig, intensiv und wärmt den Körper wunderbar von innen – perfekt also für Herbst und Winter. Schön ist auch der unverwechselbare Duft, der sich beim Aufgießen der Blätter mit heißem Wasser entfaltet und für gute Laune sorgt.

Wer den Geschmack von Thymian in der Küche liebt, sollte das feine Kraut unbedingt auch einmal als Tee kosten.

 

Die bekanntesten Thymian Arten und Thymian Kräuter

Echter Thymian (thymus vulgaris), Gewöhnlicher Thymian (thymus pulegioides), Quendel (thymus serpyllum) und Zitronenthymian (thymus x citrodorus) sind die vier bekanntesten und häufigsten Arten des Thymians.

Echter Thymian (thymus vulgaris)

Der Echte Thymian thymus vulgaris bevorzugt die Hitze. Im sonnig-heißen Mittelmeerraum fühlt er sich am wohlsten. Karge, steinige und kalkhaltige Böden machen ihm nichts aus. thymus vulgaris kann bis zu 40 Zentimeter hoch wachsen und entwickelt viele Triebe. Als Heilpflanze des Jahres 2006 ist der medizinische Einsatz von ätherischem Thymianöl gegen Katarrhe, Bronchitis und Keuchhusten anerkannt worden. Im Laborversuch wirkt das ätherische Thymianöl Thymol nachweislich antibakteriell und antiviral, klinische Untersuchungen zu seiner Wirksamkeit fehlen allerdings. Als wichtiges Küchengewürz sorgt der echte Thymian für intensive Aromen in Fisch- und Fleischgerichten.

Gewöhnlicher Thymian (thymus pulegioides)

Der gewöhnliche Thymian mag ebenfalls wärmere Temperaturen, gedeiht aber auch in gemäßigten Zonen. So ist er beinahe in ganz Europa zu finden. Trockene, nährstoffarme Sand- und Lehmböden ist die beliebteste Umgebung der Pionierpflanze. Ätherisches Öl ist in den Blättern und Blüten des Gewöhnlichen Thymians in einer geringeren Konzentration enthalten als beim Echten Thymian. Die Volksmedizin empfiehlt ihn gegen Atemwegsinfekte, Erkältung aber auch bei Verdauungsbeschwerden zu nutzen. In der Küche passt er gut zu Geflügel, Wild, Lamm, Fisch und Kartoffeln.

Quendel (thymus serpyllum)

Eine der bei uns heimischen Thymian Arten ist der Quendel. Er gedeiht in kühlen und gemäßigten Klimazonen und findet sich von Mittel-, Nord- bis Osteuropa. Die Pflanze bevorzugt kalkarme, sandige Böden, daher ist ein geläufiger Name auch Sand-Thymian. Quendel wird sehr gerne als Zierpflanze genutzt. Ein Aufguss aus „Quendelkraut“ wird ebenfalls bei grippalen Infekten empfohlen. Quendel ist als Küchengewürz für seine dezentere Thymian-Note bekannt. Das Aroma ist deutlich milder und leicht herb mit zitronigen Nuancen.

Zitronenthymian (thymus x citriodorus)

Der Zitronenthymian entstand aus einer Kreuzung des Echten Thymians mit dem Gewöhnlichen Thymian. Sein Ursprung liegt in Spanien und Frankreich. Heute ist Zitronenthymian mit seinen schönen Blüten als Zierpflaze sehr beliebt, denn der immergrüne Strauch ist winterhart und verträgt kühlere Temperaturen. In der Küche wird er aufgrund seines Zitrusaromas geschätzt. Fisch, Fleisch und Geflügel, aber auch Salate oder in Desserts profitieren von seinem frischen Geschmack.

Fazit

Thymian ist seit Jahrtausenden ein echter Alleskönner und wurde von den Menschen seit jeher arzneilich, als Küchengewürz oder als Tee genutzt.

  • Die ätherischen Öle des Thymians (insb. Thymol) sorgen mit ihrem intensiv-würzigen Duft für das typisch mediterrane Flair.
  • Im alten Ägypten, Griechenland und Rom wurde Thymian als energiespendendes Kraut angesehen, diente als Opfergabe, Badezusatz und Gewürz.
  • Seit Hildegard von Bingen betrachtet die europäische Volksmedizin Thymian als hilfreich bei Beschwerden wie Husten.
  • Thymiantee ist ein wohlschmeckender Kräutertee, schmeckt würzig-aromatisch und wärmt angenehm von innen.
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