Neben dem normalen weißen Haushaltszucker gibt es viele weitere Zuckerarten. Wir zeigen Dir, welche das sind, ob sie wirklich gesünder sind, wozu Du sie verwenden kannst und ob sie auch zum Süßen von Tee geeignet sind.
Wenn wir an Zucker denken, dann fällt uns als erstes der allgegenwärtige weiße Haushaltszucker ein. 100g Zucker enthalten etwa 400 kcal. Zu viel Zucker ist schlecht, denn er enthält weder Ballaststoffe, Eiweiß, Vitamine oder Mineralien. Er ist einfach nur süß und enthält außer Energie nichts, was der Körper verwerten kann. Daher sollten max. 5-10 Prozent des täglichen Energiebedarfs durch Zucker gedeckt werden.
Eigentlich benötigt man gar keinen extra Zucker, den der Körper kann bei einer ausgewogenen Ernährung seinen Energiebedarf aus allen anderen Lebensmitteln mehr als ausreichend decken. Trotzdem lieben wir das Süße. Manche sagen, dies hängt damit zusammen, dass unser Gehirn genau weiß, dass Süß gleichbedeutend mit viel Energie ist und wir noch aus Urzeiten darauf getrimmt sind, immer möglichst viel Energie für magere Zeiten aufzunehmen. Das mag stimmen, gut für unseren Organismus ist dies in unserer Überflussgesellschaft leider nicht.

Gesund ist das Gegenteil von Sünde… „Gesündere“ Zuckeralternativen versprechen daher weniger Kalorien und einen besseren Einfluss auf den glykämischen Index (die Wirkung von Kohlenhydraten auf den Blutzuckerspiegel). Am gesündesten ist es allerdings seine Zuckerzufuhr möglichst zu reduzieren. Um trotzdem ab und an sündigen zu dürfen, gibt es heute viele Zuckerarten und Zuckeralternativen. Ob auch bei ihnen Süße wirklich Sünde ist, erfährst Du hier.
Kokosblütenzucker
Kokosblütenzucker wird auch Palmzucker oder Kokoszucker genannt. Es handelt sich um eine Zuckerspezialität, die ursprünglich aus Indonesien kommt. Gewonnen wird Kokosblütenzucker, indem der Nektar der Kokosblüte zunächst gesammelt wird und anschließend karamellisiert und gemahlen wird. Durch dieses Verfahren bleiben im Kokosblütenzucker neben der Saccharose noch einige Mineralien und Spurenelemente enthalten. Sie sind mitverantwortlich für den karamellartigen und malzigen Geschmack.
Mit 385 kcal ist Kokosblütenzucker jedoch beinahe identisch mit dem normalen Haushaltszucker. Der glykämische Index scheint etwas geringer zu sein als beim normalen Haushaltszucker. Die Studienlage dazu ist allerdings nicht eindeutig. Insofern macht es Sinn, Kokosblütenzucker mit seinem besonderen Geschmack als Zuckerspezialität zu sehen, die in Süßspeisen (auf die man manchmal nicht verzichten möchte) für eine besondere Geschmacksnote sorgt.
Auch im Tee oder Kaffee hat der indonesische Zucker seine Berechtigung. Die feine Karamell- und Malznote unterstützt sehr gut Schwarze Tees mit oder ohne Milch und ist auch im Latte Macchiato oder Cappuccino sehr köstlich.
Birkenzucker „Xylit“
Der Birkenzucker Xylit ist gar nicht so modern, wie man vermuten würde, denn er wird schon seit mehr als 100 Jahren verwendet. Birkenzucker stammt aus Finnland und wurde ursprünglich aus Birkenrinde gewonnen. Heute wird er aber in aufwendigen Verfahren auch aus anderen Holzarten gewonnen. Xylit ist kein echter Zucker, sondern ein Zuckeraustauschstoff und steckt als natürlicher Zuckeralkohol auch in vielen Früchten, Beeren oder Gemüsesorten.
Das wunderbare an Xylit ist, dass seine Süßkraft nahezu identisch ist mit der von normalem Zucker, aber mit etwa 236 kcal nur etwa halb so kalorienreich ist. Da es sich beim Xylit nicht um ein Kohlenhydrat, sondern um ein Zuckeralkohol handelt, verstoffwechselt der Organismus Xylit insulinunabhängig. Mit einem glykämischen Index von etwa 7 beeinflusst Birkenzucker den Blutzuckerspiegel nur geringfügig und ist daher auch eine Möglichkeit für Diabetiker. Andererseits wird Xylit im Darm sehr schnell abgebaut, was bei einem höheren Konsum abführend wirken kann. Menschen, die ihre Kalorienzufuhr etwas begrenzen möchten, nutzen Xylit gerne in Desserts, Soßen oder zum Süßen von Getränken wie Tee oder Kaffee.
Kandiszucker
Kandiszucker ist bei Teeliebhabern besonders beliebt. In Ostfriesland beispielsweise gehört er zusammen mit Sahne und einer Ostfriesischen Teemischung zur Grundausstattung. Dabei ist Kandiszucker absolut identisch mit normalem Zucker. Er wird hergestellt, indem eine konzentrierte Zuckerlösung langsam auskristallisiert. Brauner Kandis entsteht, indem im besten Falle der Zuckerlösung Zuckerrohrmelasse hinzugefügt wird. Der Geschmack des braunen Kandis ist dadurch etwas karamelliger und malziger. Manchmal ist es aber auch einfach Zuckercouleur, die den weißen Kandis etwas dunkler färbt.
Da es sich bei Kandiszucker um ganz normalen Zucker handelt, ist er genauso kalorienreich und sollte nur in Maßen verwendet werden. Im Tee hat er seine ganz eigene Berechtigung. Denn er löst sich in seiner Kristallform langsamer auf. In Ostfriesland bleiben die Kandisstücke daher für länger Zeit in der Tasse und können immer wieder neu mit Tee aufgeschüttet werden. Rühren ist dabei verboten. Beim dunklen Kandis ist die schöne Malznote für Teeliebhaber ein weiterer Grund auf diese Zuckerart zu setzen.
(Geräucherter) Roh Rohrzucker
Roh Rohrzucker ist ganz normaler Zucker, allerdings hergestellt aus Zuckerrohr. Außerdem wird er nur einmal raffiniert, so dass seine braune Färbung und einige Mineralstoffe erhalten bleiben. „Besser“ als normaler Zucker ist er dadurch nicht, aber im Geschmack ist er mit seiner Karamellnote aromatischer. Das macht ihn beliebt zum Süßen von Tee- oder Kaffee-Spezialitäten.
Als geräucherter Roh-Rohrzucker erhält die schöne Süße eine zusätzliche Komponente. Die feine Rauchnote aus Buchenholz begeistert in kräftigen Schwarztees, Masala Chai, Latte Macchiato oder im Cappuccino.
Fazit
Zucker sollte nur im Maßen konsumiert werden, denn er enthält viel Energie in Form von Kalorien. Wer seine Kalorienzufuhr also etwas reduzieren möchte, kann auf Zuckeralternativen wie Xylit zurückgreifen. Sie enthalten weniger Kalorien und haben einen geringeren Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Andere Zuckeralternativen und Süßungsmittel unterscheiden sich dagegen gar nicht so stark vom normalen Zucker und sind eher als besondere Spezialität ebenfalls in Maßen zu genießen.